2. Dezember

Die Weisheit des Mondes

Der kleine Stern schwebte vorsichtig näher zum alten Mond, der wie eine große silberne Laterne über der Welt hing. Der Mond war bekannt dafür, die Dinge zu sehen, die niemand sonst sah.

„Herr Mond“, rief der kleine Stern schüchtern, „ich glaube… jemand ruft mich. Aber ich weiß nicht, wohin.“

Der Mond lächelte milde, und seine Stimme war warm und tief:
„Kleiner Stern, es gibt Nächte, in denen Gott die Welt auf besondere Weise berührt. Dann hören jene, die aufmerksam sind, einen Ruf im Herzen. Du hast ihn gehört.“

„Aber wohin soll ich gehen?“ Der Stern zitterte ein wenig.

„Nach Süden“, sagte der Mond. „Dort wird bald ein Licht geboren, das heller strahlen wird als alle Sterne zusammen. Und du darfst es begleiten.“

Der Stern war sprachlos.
Aber seine Angst verwandelte sich in leise Freude.


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